Yorkshire Terrier Erziehungstipps
In der Regel sind kleine Hunde deutlich temperamentvoller als große Vierbeiner, sodass ihre richtige Erziehung ein unbedingtes Muss darstellt.
Konsequenz muss sein
Wenn es darum geht, die Rangordnung festzulegen, ist Konsequenz das A und O der Erziehung. Auch wenn Dein “Yorki” so klein und niedlich ist und Dich zudem mit seinen hübschen flehenden Augen anschaut: Mache keine Ausnahmen und bleibe bei den Regeln, die Du aufgestellt hast.
Auch wenn es schwer fällt – lerne der Versuchung zu widerstehen, Deinen “Zwerg” zu verwöhnen und erziehe ihn so, wie Du einen großen Labrador erziehen würdest.
Habe Geduld!
Bringe viel Geduld mit. Hektik und hohe Erwartungen sind in der Yorkshire Hundeerziehung völlig fehl am Platz.
Nimm Dir ausreichend Zeit für die Übungen. Sollte es nicht auf Anhieb klappen, brich einfach ab und trainiere zu einem späteren Zeitpunkt weiter.
Verständnis zeigen
Dein Hund ist keine Maschine, die auf Knopfdruck funktioniert. Es gibt Tage, an denen sich Dein Yorkshire vielleicht nicht so fit fühlt und öfters eine Pause braucht. Habe Verständnis dafür, dass Dein Hund nicht immer die gewünschte Leistung erbringen kann.
Wenn Du also bemerkst, dass Dein “Kleiner” nicht gut drauf ist bzw. eine längere Schmusepause braucht, dann gehe einfach darauf ein. Das Verschieben der Trainingseinheiten ist übrigens nicht mit Inkonsequenz gleichzusetzen.
Das Lernumfeld
Fange nicht mit Übungseinheiten an, wenn sich Dein Hund in der Umgebung unwohl fühlt. Auch Geräusche und Gerüche spielen dabei eine wichtige Rolle, ebenso wie nahe abgestellte Autos. Eine Umgebung mit viel Ablenkung ist ebenfalls nicht sonderlich gut fürs Training geeignet. Zumindest nicht am Anfang.
Warum Erziehung so wichtig ist
Zugegeben, ein kleiner Yorkshire Terrier ist auch dann noch gut zu handhaben, wenn er unerzogen ist. Zieht er an der Leine, ist es in der Regel für den Besitzer kein Problem, ihn zu halten und beißt der Terrier mal zu, sind die Folgen bei Weitem nicht so schlimm, wie bei einem großen Hund. Doch eine gute Hund-Mensch-Beziehung und Spaß mit dem Vierbeiner sehen anders auch.
Ein kleiner Vierbeiner kann durchaus sehr anstrengend und nervig werden, wenn er den Boss spielt oder absolut unerzogen ist. Spaziergänge machen keine Freude und zu Hause kläfft der Yorkshire vielleicht pausenlos.
Erziehung dient in erster Linie dazu, dem Hund Regeln zu verdeutlichen, die das Miteinander vereinfachen und ihm Grenzen aufzeigen. Und zwar ab Tag des Einzugs. Warte mit der Erziehung nicht, bis der Yorkie ein wenig älter ist und lasse dem Welpen nicht alles durchgehen, weil er ja so süß ist. Tritt von Anfang an souverän und verlässlich auf und Dein Hund wird sich Dir gerne anschließen und sich unterordnen. Denn normalerweise nimmt kein Hund gern freiwillig die stressige Arbeit des Rudelführers auf sich. Dies geschieht nur, wenn er Dich oder andere Familienmitglieder nicht als fähig erachtet.
Mache Dir zudem bewusst, dass Erziehungsfehler später nur sehr schwer wieder zu korrigieren sind. Verhaltensweisen und Privilegien lassen sich nämlich nur mühsam wieder abtrainieren bzw. nehmen.
Vorteile eines erzogenen Hundes:
- Sorgt für ein gutes Verhältnis zwischen Dir und dem Yorkshire Terrier.
- Stärkt das Vertrauen in Dich und Deine Qualitäten als Rudelführer.
- Das Zusammenleben mit Vierbeiner macht Spaß und ist entspannt.
- Beim Training oder in der Hundeschule könnt Ihr gemeinsam Erfolge feiern.
- Training und Erziehung verbessern die Kommunikation zwischen Zwei- und Vierbeiner.
- Du wirst in der Lage sein, Deinen Terrier überall hin mitzunehmen, wenn er sich zu benehmen weiß.
- Hört der Hund auf Grundkommandos und lässt sich abrufen, darf er Freilauf ohne Leine genießen und bekommt mehr Privilegien als ein unerzogener Artgenosse.
- Hundebegegnungen laufen gesittet ab, denn Dein Yorkie ist sozialisiert.
- Spaziergänge sind entspannt.
- Dein Vierbeiner kann problemlos mal alleine zu Hause bleiben.
- Er ist freundlich zu Besuchern und anderen Menschen.
- Der Yorkie zerstört keine Sachen im Haushalt und kläfft nicht pausenlos.
- Du kannst ihn problemlos mal vorübergehend zu Freunden oder Familienmitgliedern geben (z.B. im Urlaub).
Was sollte ich direkt nach dem Kauf des Welpen beachten?
Die ersten Stunden in seinem neuen Zuhause sind für den kleinen Hund überaus aufregend.
Dein Yorkshire Welpe braucht nun Zeit, seine Umgebung zu erkunden. Er muss sich an die neuen Gerüche, Geräusche und Eindrücke gewöhnen.
Ermögliche dem Welpen ein paar ruhige erste Tage, ohne große Unternehmungen. Lass den Hund aber nicht machen, was er will.
Die Regeln, an die er sich zu halten hat, solltest Du gleich von Anfang an mit liebevoller Konsequenz durchsetzen.
Was die Fütterungszeiten angeht: Du kannst den Rhythmus des Züchters anfangs beibehalten. Wasser sollte dem Welpen jederzeit zur Verfügung stehen.
Namen lernen
Zu den ersten Dingen, die der Welpe lernen muss, gehört die Bedeutung seines Namens.
Sobald er seinen Namen hört, sollte der Welpe Kontakt mit Dir aufnehmen und Dich beispielsweise anschauen.
Du kannst ihm nun weitere Signale geben oder ein Spiel mit ihm beginnen. Die ersten Lerneinheiten sind immer positiv zu gestalten, damit der Hund seinen Namen auch mit etwas Positivem verbindet.
Beginne die Trainingseinheiten in einer ruhigen Umgebung. Wenn Dich der Welpe nicht anschaut, aber auch nicht durch eine tolle Beschäftigung völlig abgelenkt ist, rufe ihn beim Namen.
Der Welpe wird Dich interessiert anschauen, was Du natürlich sofort belohnen solltest. Ob Du ihm ein Leckerli gibst, ein tolles Spiel mit ihm anfängst oder ihn einfach streichelst, bleibt Dir, je nach der Situation, überlassen.
Das Namenstraining wiederholst Du nun mehrmals täglich. Wichtig ist, dass jedes Mal, wenn Du Deinen Hund rufst, etwas für ihn Spannendes geschieht.
Wenn Du Kinder hast, ist für sie die Versuchung groß, den Hund ständig bei seinem Namen zu rufen. Für den Welpen verliert der Name so aber an Bedeutung. Erkläre den Kindern, dass zunächst nur Du diese Übung durchführen darfst und der Erfolg wird sich bald einstellen.
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Für jede Woche gibt es ca. 8 Aufgaben, wobei es sich um neue Aufgaben (z.B. Übung “Platz” lernen) oder aber Vertiefungsaufgaben (z.B. Übung “Sitz” vertiefen) handelt.
Natürlich schaffst Du nicht immer alle Aufgaben innerhalb einer Woche zu lernen, dann kannst Du ja einfach so lange in dieser Woche verweilen, bis Du “fertig” bist.
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Alle wichtigen Kommandos und gewünschte Verhaltensweisen werden erklärt, trainiert und dokumentiert.
Unter anderem: Stubenreinheit, Kommen auf Ruf und Pfiff, Sitz, Schau, An- und Ableinen, Platz, Verhalten im Café, Anspringen vermeiden, Bei Fuß, Bleib, Zerren an der Leine abstellen, Warten beim Aussteigen aus dem Auto, usw.
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Grenzen setzen
Es ist enorm wichtig, dem Yorkshire Terrier Grenzen zu setzen und ihm begreiflich zu machen, was er darf und was nicht.
Allerdings sollte Dein Vierbeiner auch seine Bedürfnisse ausdrücken und auch einmal protestieren dürfen. Die Hundeerziehung darf nicht auf ein einseitiges Kommandotraining reduziert werden.
Um über die Bedürfnisse Deines Hundes informiert zu sein, musst Du lernen, seine Körpersprache zu deuten und seine Befindlichkeit zu interpretieren.
Das Ziel sollte eine sanfte Kommunikation sein, durch die Mensch und Hund auf die Signale des anderen achten. Das ist keineswegs einfach, da wir Menschen meistens verbal kommunizieren, während Hunde sich primär durch Körpersprache ausdrücken.
Wie bekomme ich meinen Yorkshire Terrier stubenrein?
Es kann durchaus mehrere Wochen dauern, bis Dein Vierbeiner gelernt hat, seine Geschäftchen draußen zu erledigen.
Mit einem Yorkshire Welpen solltest Du recht oft hinausgehen: Nach jedem Aufwachen, nach dem Fressen, während des Spielens oder wenn er sich auf die Suche nach irgendetwas Unbestimmtem macht.
Ganz wichtig: Trage Deinen kleinen Vierbeiner nicht nach draußen. Lass ihn lieber hinterherlaufen, damit er sich den Weg selbst einprägen kann. Nach jedem Geschäft im Freien solltest Du Deinen Hund ausgiebig loben.
Mit der Zeit wird Dein Yorkshire begreifen, was es mit den häufigen Spaziergängen nach draußen auf sich hat. Dann wird der Yorkshire schnell stubenrein.
Sollte Deinem Welpen doch ein kleines Missgeschick im Haus passiert sein, so sage einfach “Pfui!” in einem schärferen Ton und gehe mit dem Hund sofort hinaus.
Stoße die Nase Deines Lieblings nicht in die Pfütze, die er hinterlassen hat! Er würde den Zusammenhang keinesfalls begreifen. Reinige die Stelle wenn möglich mit einem Wasser-Essig-Gemisch.
Hunde mögen derartige Gerüche nicht und werden diese Stelle zukünftig meiden.
Wie bringe ich ihm die Grundbefehle bei?
Mit viel Geduld und Übung! Die Trainingseinheiten sollen dort stattfinden, wo der Hund nicht abgelenkt ist. Lege genug Leckerlis, Spielzeug und die Hundeleine bereit.
Yorkshire Erziehung: Sitz
Für diese Übung halte bitte die Leine in der linken, das Leckerli in der rechten Hand. Die Belohnung hälst Du nun über den Kopf des Hundes. Er wird sich hinsetzen, um das Leckerli fixieren zu können. Sobald er sitzt, rufst Du laut “Sitz!”, gibst ihm das Leckerli und lobst ihn dafür. Sobald der Hund auf diesen Befehl gut reagiert, reduzierst Du langsam die Belohnungen.
Yorkshire Erziehung: Platz
Bei diesem Kommando sollte der Hund sich sofort hinlegen und erst dann wieder aufstehen, wenn Du es ihm erlaubst. Für diese Übung solltest Du zunächst einmal die Leine straffen. Führe nun das Leckerli an der Nase Deines Vierbeiners vorbei und lege es auf den Boden. Sage “Platz!” Der Hund wird sich hinlegen, um das Leckerli zu erreichen. Sobald sein Vorderkörper und das Hinterteil am Boden sind, gibst Du ihm sofort die Belohnung und streichelst ihm über den Rücken. Löse das Kommando mit “Sitz!” oder “Steh” auf.
Yorkshire Erziehung: Bleib
Du brauchst das Kommando, wenn Du beispielsweise beim Gassi gehen spontan zum Bäcker willst. Der Hund sollte ruhig auf Dich warten können. Am einfachsten geht das Erlernen dieses Kommando, wenn Dein “Kleiner” bereits “Sitz!” und “Platz!” beherrscht. Lass Deinen Hund angeleint vor Dir absitzen bzw. abliegen und kombiniere diese zwei Befehle mit “Bleib!”. Entferne Dich einen Schritt vom Hund und komme sofort wieder. Lobe, weil er “gewartet” hat. Steht er auf, bringe ihn wieder in die gewünschte Position. Die Abstände sollten zu Beginn kurz bemessen sein, ebenso wie die Zeitintervalle, in denen Du ihn warten lässt. Ziel ist es, dass Dein Hund immer und jederzeit auf Dich wartet, selbst, wenn Du Deine Poition im Raum stark veränderst oder sogar außer Sichtweite bist.
Yorkshire Erziehung: Hier
Suche ein Gelände aus, das möglichst fremd und autofrei ist. Nimm ein Spielzeug sowie reichlich Leckerli mit. Rufe laut “Hier” und laufe schnell los. Lobe den Hund, wenn er Dich eingeholt hat. Gib ihm das Leckerli oder wirf ihm sein Spielzeug hin.
Yorkshire Erziehung: Nein
Dieses Kommando brauchst Du nur, wenn Du Deinem Hund etwas verbieten willst. Du musst also immer eine Situation abwarten, in der Dein Hund etwas “Verbotenes” tut. Du kannst “Nein!” mit den Befehlen “Sitz!” oder “Platz!” verknüpfen. Sobald er diese richtig ausgeführt hat und sich wieder erheben will, rufst Du “Nein!”. Der Hund verknüpft nun diesen Befehl mit etwas, was er nicht darf und wofür er keine Belohnung bekommt.
Wie gewöhne ich meinen “Yorki” an die Leine?
Hierfür solltest Du Deinem Hund etwas mehr Zeit lassen. Erwarte keine Wunder, er wird es nach und nach lernen. Wichtig ist: Auf Straßen und Wegen mit Straßenverkehr solltest Du Deinen “Kleinen” immer an der Leine haben!
Ein Yorkshire Terrier braucht eine sehr leichte Leine, die auch schnell zu befestigen ist. Gewöhnliche Halsbänder sind meist zu schwer für den kleinen Hund. Ein Halsband mit Filz Belag ist ebenfalls nicht zu empfehlen, da er die Haare am Hals schädigt.
Spielerische Gewöhnung an die Leine
Lege Deinem “Yorki” das Halsband um, wenn Du ein spannendes Spiel mit ihm startest. Dukannst ihm beispielsweise ein Leckerli zuwerfen oder ihn das Futter suchen lassen. Hat sich der Hund an das Halsband gewöhnt, so kannst Du ihn das Halsband nach jeder Spieleinheit etwas länger tragen lassen.
Die ersten Versuche an der Leine
Sei vorsichtig, wenn Du Deinen Yorkshire Terrier zum ersten Mal an der Leine hast. Ziehe nicht daran und vermeide ruckartige Bewegungen. Dein Vierbeiner ist zierlich und eine plötzliche oder ruppige Bewegung könnte ihn verletzen. Sei bei Deinem Welpen als besonders behutsam.
Geht Ihr das erste Mal raus oder übt vielleicht einfach nur im Wohnzimmer oder Garten, solltest Du die Leine locker halten und Deinem Hund ein Kommando geben, dass es nun losgeht. Beispielsweise “Komm” oder “Los geht’s”.
Meistens reagieren Vierbeiner auf zwei unterschiedliche Weisen:
Der Ängstliche:
Dein Welpe stemmt die Pfötchen in den Boden und möchte nicht weiter gehen. Ihm ist die Leine nicht geheuer und er zeigt deutlich seinen Unmut. Wie bereits erwähnt, solltest Du nicht an der Leine ziehen, um Deinen Welpen zum Weitergehen zu bewegen. Locke ihn stattdessen mit aufmunternden Worten, einem Spielzeug oder einer kleinen Leckerei. Lobe ihn, wenn er schließlich weitergeht.
Der Stürmische:
Einige Welpen können es kaum erwarten, die große weite Welt zu erkunden und möchten am liebsten überall gleichzeitig sein. Sie ziehen an der Leine, um zum Ziel zu kommen und es kann ihnen nicht schnell genug gehen.
Zwar ist ein kleiner Yorkshire Terrier auch als Leinenrambo noch gut zu handhaben, doch entspannte Spaziergänge sehen natürlich anders aus. Außerdem ist es nicht gesund, wenn permanent Zug auf dem Halsband oder Geschirr ist.
Sollte Dein Yorkie also anfangen zu ziehen, bleibst Du ganz einfach stehen. Mehr nicht. Warte geduldig, bis sich Dein Hund nach Dir umdreht, um zu schauen, warum es nicht weitergeht. Dieser Blickkontakt zu Dir ist Dein Stichwort, um den Spaziergang fortzusetzen. Am besten gehst Du dabei in eine vollkommen andere Richtung weiter. Nanu? Dein Terrier wird sich wundern und Dir in Zukunft mehr Aufmerksamkeit schenken. Zumindest, wenn Du absolut konsequent bist und jedes einzelne Mal reagierst, wenn sich die Leine spannt.
Übrigens:
Rollleinen sind toll und geben dem Hund mehr Spielraum und Bewegungsfreiheit. Besonders bei Vierbeinern, die nicht zuverlässig abrufbar sind, kann solch eine Leine dafür sorgen, dass der Yorkie seinen Entdeckerdrang ausleben kann. Jedoch solltest Du mit dem Einsatz einer solchen Leine bitte warten, bis Dein Hund absolut leinenführig ist. Denn eine Rollleine steht permanent unter Spannung, denn der Yorkshire Terrier muss Zug ausüben, damit er mehr Meter bekommt. Genau dieses Ziehen soll aber beim Training zur Leinenführigkeit tunlichst vermieden werden.
Leinenaggression – Wenn der süße Yorkie zur “Bestie” wird
Zugegeben, es ist recht einfach, einen so kleinen Hund wie den Yorkie bei Leinenaggression zu handhaben. Sein Gewicht ist wirklich nicht sehr schwer im Zaum zu halten, oder? Trotzdem ist dieses Verhalten für den Besitzer nervig und auch peinlich. Selbstverständlich ist es darüber hinaus auch für den Hund sehr unschön, denn seine Gassirunden sind auch für ihn alles andere als entspannt und unterhaltsam, sondern eher stressig.
Warum entwickelt mein Yorkie dieses Verhalten?
- Frust: Dein Hund kann nicht mit anderen Artgenossen kommunizieren, da er durch die Leine darin eingeschränkt wird. Manchmal sind solche Hunde im Freilauf sehr verträglich und zeigen nur an der Leine dieses unerwünschte Verhalten
- Schmerzen oder eine unentdeckte Krankheit: Unwohlsein und Schmerzen können zu aggressivem Verhalten führen. Lasse den Gesundheitszustand Deines Terriers beim Tierarzt abklären. Vor allem, wenn die Leinenaggression plötzlich auftritt und früher nie ein Problem war.
- Schlechte Erfahrungen mit einem bestimmten Typ Hund können zu Leinenaggression führen.
- Rangordnungsprobleme: Dein Hund hat vielleicht den Eindruck, Du bist nicht kompetent genug oder er vertraut Dir nicht. Er hat womöglich das Gefühl, er muss Dich beschützen oder den Rudelführer spielen.
- Territorialverhalten: “Mein Revier, hier bestimmte ich”. So denkt Dein Hund womöglich, wenn Ihr immer in Hausnähe zusammen unterwegs seid. Er verteidigt sein Territorium und seine Resourcen (diese Resource könntest auch Du sein).
- Sexuell motivierte Aggression: Dein Rüde schnuppert eine läufige Hündin und will Rivalen fernhalten. Eine Hündin in der Hitze ist evtl. aggressiv gegenüber anderen Geschlechtsgenossinnen.
Was kann ich machen, wenn mein Yorkie sich bei Hundebegegnungen aggressiv benimmt?
- Mit dem Yorkie an der Leine umdrehen und einfach weggehen. Beachte die Situation hinter Dir gar nicht, auch wenn Dein Hund kläfft und den Rambo gibt.
- Laufe einen Bogen um das andere Hund-Halter-Gespann oder wechsle die Straßenseite.
- Vermeide Augenkontakt/Sichtkontakt zum anderen Artgenossen. Geht hinter eine Mauer, lauft einen anderen Weg entlang, stelle Dich vor den Yorkie oder nimm ihn auf den Arm. Hauptsache er sieht sein Gegenüber nicht.
- Arbeitet an der Leinenführigkeit und Grunderziehung allgemein. Obedience oder die Ausbildung zur Begleithundeprüfung sind ideale Beschätigungsmöglichkeiten und stärken nebenher noch Eure Beziehung und vertiefen das Vertrauen.
- Nutze Klickertraining, um Kommandos einzuführen, wie “Touch” oder “Schau”. Übe zunächst in einer Umgebung mit sehr wenig Ablenkung. Ziel ist es, dass Dein Vierbeiner auch bei Spaziergängen auf diese Signale reagiert und sich damit zuverlässig bei Hundebegegnungen ablenken lässt. Er berührt zum Beispiel Deine Hand so lange, bis Du nach dem erfolgreichen Passieren einer Situation ein Auflösungskommando gibst und ihn natürlich lobst.
- Halte seltene aber sehr leckere Happen im Mini-Format bereit und füttere Deinen Yorkie bei Hundebegegnungen. Ziel ist es hier, dass er den Artgenossen mit etwas Positiven zu verknüpfen lernt. Da es bei der Größe Deines Hundes schwierig ist, ihn im Vorbeigehen zu füttern, kannst Du Dich hinknien, während der andere Vierbeiner an Euch vorbeiläuft. Reagiert der Yorkie trotz Leckerlis aggressiv und nimmt die Happen gar nicht (mehr) an, entfernt Euch aus der Situation. Also weggehen oder hochnehmen.
- Verwende ein Geschirr anstatt Halsband. Halsbänder können beim Ziehen Schmerzen verursachen und den Hund in seinem aggressivem Verhalten unbewusst verstärken.
- Gibt Deinem Yorkie mehr Bewegungsspielraum. Er gehört nicht in eine Handtasche und auch nicht permanent auf den Arm. Verwende eine längere Leine, für mehr Kommunikationsmöglichkeiten mit Artgenossen. Aber bitte keine Rollleine, denn die funktionieren über Zug, was hinderlich für die Leinenführigkeit ist.
- Arbeite an der Sozialisation Deines Vierbeiners. Er muss nicht jeden Vierbeiner mögen, aber Kontakt zu Artgenossen ist wichtig.
- Besucht im Zweifelsfall immer eine Hundeschule. Hier kann an der Leinenaggression und auch der Sozialisation bestens und unter kontrollierten Bedingungen gearbeitet werden.
Was ist ein Klicker-Training?
Es handelt sich um eine hoch effektive, in den USA seit Jahrzehnten etablierte Trainingsmethode, dem Hund zu zeigen, welche Verhaltensweisen seinerseits erwünscht sind.
Der Grundsatz beim Yorkshire Klicker-Training lautet: Verhalten wird von seinen Konsequenzen bestimmt.
Wenn Du also eine Haltung belohnst, wird Dein Vierbeiner sie wieder zeigen. Das erwünschte Verhalten sollte dabei sehr schnell belohnt werden (möglichst innerhalb einer Sekunde!), damit der Hund den Zusammenhang auch begreift.
Hier kommt auch der “Klicker” ins Spiel – ein Knackfrosch, der beim Drücken ein “Klickklack”-Geräusch produziert. Du kannst anstatt des Klickers eine andere Geräuschquelle verwenden, wie ein Zungenschnalzen, einen Pfiff oder ein kurzes Wort.
Du musst nur im richtigen Moment das Signal geben bzw. auf den Klicker drücken, damit Dein Hund weiß, wofür er die Belohnung erhält.
Tipp: Hunde Clicker-Box
Die Yorkshire-Erziehung wird mit einem Klicker wesentlich einfacher. Mit dieser Art Knackfrosch bist Du blitzschnell in der Lage Deinem Yorkshire ein Feedback zu geben.
Dank der 36 in sich geschlossenen Übungseinheiten auf Trainingskarten kannst Du immer und überall mit Deinem Yorkshire clickern. Das macht nicht nur Spaß, sondern fordert gleichzeitig Körper und Geist des Hundes.
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Was ist in der Box?
Clicker: Dank dem beigelegten extra leicht zu bedienenden Clicker, steht dem sofortigen Training nichts im Weg.
Begleitbuch: Hier werden die wichtigsten Grundlagen erläutert und die häufigsten Fragen zum Clickertraining beantwortet.
36 Trainingskarten: Ob Clicker-Basics (5 grüne Karten), Grunderziehung (14 gelbe Karten) oder Tricks (17 blaue Karten): auf jeder Karte eine neue Übung – Schritt für Schritt erklärt.
Die Hunde-Clickerbox ist für Einsteiger ein tolles Gesamtpaket, mit dem man den leichten Einstieg ins Clickern findet.
Clickern ist durchaus auch für ältere Hunde geeignet und macht Tier und Halter Spaß, weil man die Fortschritte so gut beobachten kann. Die Konditionierung auf den Clicker geht relativ schnell und darauf kann gut aufgebaut werden.
Die enthaltenen Karten sind robust und in einem handlichen Format. Der mitgelieferte Clicker ist für den Anfang in Ordnung – später empfehle ich den mitgelieferten Klicker durch einen Klicker mit Armband zu ersetzen.
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Ist der Besuch einer Hundeschule sinnvoll?
Eine gute Hundeschule ist die beste Adresse für Hunde bzw. Welpen, die den Umgang mit anderen Hunderassen lernen müssen.
Neben der Sozialisierung des Hundes lernt Dein Liebling in der Hundeschule, auf die verschiedenen Befehle zu hören.
Aber auch Du als Hundehalter kannst in der Hundeschule viel über Deinen Vierbeiner lernen. Du wirst für seine Bedürfnisse und die Körpersprache sensibilisiert, was sehr wichtig für das stressfreie Miteinander sein kann.
In Deutschland gibt es weit mehr als 2000 Hundeschulen. Auch in Deiner Nähe wirst Du bestimmt eine gute Hundeschule finden. Der Besuch lohnt sich für Dich und Deinen Yorkshire Terrier gleichermaßen!
Auch mit dem erwachsenen Yorkshire Terrier solltest Du Dich nicht scheuen, die Hundeschule zu besuchen. Besonders, wenn sich Unarten oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Oftmals sind diese alleine nicht gut in den Griff zu bekommen oder Du weißt vielleicht nicht, wie Du das Problem angehen sollst. Ein Trainer kann Dir im Einzeltraining oder auch während der Gruppenstunde viele Tipps geben. Manchmal ist es sogar sinnvoll, wenn sich der Hundetrainer das Problem direkt vor Art (z.B. bei Dir zu Hause) ansieht.
Der Besuch in der Hundeschule kann sich ebenfalls lohnen, falls Du einen ausgewachsenen Yorkshire Terrier aus dem Tierschutz übernimmst und über seinen Ausbildungsstand nicht viel bekannt ist. Ist es Dein erster Hund überhaupt (egal, ob Welpe oder schon groß) sollte die Schule sowieso immer Pflichtübung sein.
Yorkshire Terrier alleine lassen
Dass Hunde ihre Menschen lieben und ungern allein sind, weiß jeder.
Trotzdem geht es manchmal nicht anders und der Yorkshire muss alleine zu Hause bleiben.
Generell sollte ein Welpe so wenig wie möglich allein gelassen werden. Wenn es nicht anders geht, beträgt die Obergrenze hier um die zwei Stunden.
Für einen ausgewachsenen Yorkshire Terrier sollte der längste Zeitraum, der im Alleingang überbrückt werden muss, um die fünf Stunden sein. Gelegentliche Ausnahmen ausgenommen.
Wenn Du dann wieder zu Hause bist, solltest Du Dir sofort die Leine schnappen, mit Deinem Kleinen hinausgehen und ausgiebig spielen. Somit wird Dein Hund später das Alleinsein mit positiven Erwartungen verknüpfen.
Den Yorkie langsam ans Alleinsein gewöhnen – 10 Tipps
- Um Deinem Welpen die Eingewöhnung zu erleichtern, sollte in den ersten Wochen rund um die Uhr jemand für ihn da sein. Er muss schließlich erst lernen, Dir zu vertrauen und muss auf Dich geprägt werden. Ist der Yorkie etwa 4 Monate alt, kannst Du mit dem Training loslegen.
- Gleich zu Beginn (wenn der Welpe einzieht) kannst Du jedoch bestimmte Bereiche des Hauses zur Tabuzone erklären. Das Badezimmer eignet sich dafür hervorragend, denn dorthin verschwindest Du mehrmals täglich für eine Weile.
- Ebenso können Räume mithilfe von Babygittern unzugänglich gemacht werden. Soll der Yorkie beispielsweise später nicht ins Kinderzimmer oder die Küche, kannst Du dies jetzt schon verdeutlichen. Der Vorteil des Babygitters: Dein Welpe kann Dich immer noch sehen und Du verschwindest nicht vollständig aus seinem Sichtfeld.
- Für den Anfang reicht es also aus, hin und wieder außer Sichtweite zu sein. Du kannst auch eine Zimmertüre kurz schließen, nur um daraufhin direkt wieder zu kommen. Wichtig: Sollte Dein Welpe an der Tür kratzen oder versuchen, Dich mit Jaulen zurückzuholen, so ignoriere das und gehe erst wieder ins Zimmer, wenn der Hund sich kurz beruhigt an. Sonst versucht er diese Taktik immer, um Dich zu rufen.
- Beschäftige Deinen Hund ausgiebig, ehe Du das erste Mal das Haus verlässt. Gibt ihm Gelegenheit, Blase und Darm zu entleeren, spiel mit ihm und füttere ihn vielleicht sogar. Sodass er rundum zufrieden und entspannt sein kann. Denn ein Hund, der sich gerade körperlich betätigt hat, ist meist bereit für ein Schläfchen oder wird dösen. Mache dies jedoch nicht kurz bevor Du gehst, sondern eine Weile davor.
- Verlasse nie das Haus, wenn Dein Welpe gerade schläft. Wacht er auf und ist allein, bekommt er womöglich Panik.
- Ist er ruhig, verabschiede Dich kurz von ihm und gehe aus der Wohnung. Vermeide eine große Abschiedsszene, denn da wird Dein Welpe vermutlich skeptisch.
- Bleib nicht im Flur stehen oder schaue durchs Fenster. Dein Yorkshire Terrier wird Dich hören und riechen und bleibt vielleicht nur deshalb ruhig. Besser wäre es, wenn Du für einige wenige Minuten spazieren gehst oder Deinem Nachbarn einen Besuch abstattest.#
- Du bist neugierig, was Dein Hund in Deiner Abwesenheit treibt? Eine Webcam oder Heimtierkamera verrät es Dir. So kannst Du beobachten, ob er schläft, hin und her läuft oder gerade die Inneneinrichtung zerlegt. Ein weiterer Vorteil: Du kannst den perfekten Moment abpassen, um nach Hause zu kommen. Nämlich dann, wenn er sich beruhigt hat.
- Mache auch bei der Begrüßung nicht viel Tamtam, sondern halte diese kurz. Schließlich soll es keine große Sache sein, dass Du ab und zu mal weg bist. Ignoriere Anspringen oder drehe Dich weg, wenn Du später nicht möchtest, dass Dein Hund womöglich auch Gäste anspringt. Schenke ihm erst Aufmerksamkeit, wenn er ruhig ist und sich zum Beispiel hinsetzt.
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